Sicher mit dem Rad durch Wien? #wienrad

Radverkehr ist einer von vielen wichtigen Hebeln, um Emissionen zu reduzieren und Lebensqualität in Städten zu verbessern. Darum dokumentiere ich in nächster Zeit öfter meine Radwege in Wien unter #wienrad um zu zeigen, was gut funktioniert und wo es besser werden muss. ?

Heute: Mein Heimweg vom Karmelitermarkt im 2. in den 8. Bezirk. Es geht los in der Hollandstraße, hier ist ziemlich viel Platz aber ziemlich wenig Platz für das Rad. Prädikat: Absolut schrecklich, hier würde auch nie ein 11-Jähriger fahren. Das kann nicht genügen.

Über die Salztorbrücke ist es auch relativ ungemütlich. Jetzt, wo keine Autos fahren, ist das okay, aber auch dieser Radfahrstreifen ist nicht für einen 11-Jährigen geeignet und man hat ziemlich wenig Platz am ?.

Kurzer Abstecher Ri. Schwedenplatz. Hier ist zwar genug Platz, um Rad zu fahren, es ist aber wie so oft in Wien ein gemischter Geh- und Radweg. Man kann hier also nicht mit Tempo fahren, weil man ständig darauf schauen muss, wo Fußgänger:innen sind.

An Platz mangelt es hier am Franz-Josefs-Kai ganz und gar nicht. Alleine hier gibt es 4 Fahrspuren in eine Richtung! Die beiden ökologischten Varianten, sich fortzubewegen, das zuFußgehen und das Radeln müssen sich einen Weg teilen. Das geht besser!

Weiter geht's Richtung Schottenring. Auch hier teilt man sich den Weg mit den Fußgänger:innen, während die Pkws sehr viel Platz haben. Diese Überfahrt ist ein Nadelöhr und absolut ungeeignet.

Es geht weiter und hier fällt positiv auf, dass der Radweg grün markiert ist. Gerade weil es keine bauliche Trennung zu Fußgänger:innen gibt, ist das wichtig. Für einen Zweirichtungsradweg ist das aber auch viel zu schmal, man kann nicht überholen, wenn jemand entgegenkommt.

So, wir sind auf der Ringstraße. Hier fährt man okay aberFußgänger:innen und die Radfahrer:innen teilen sich hier wieder einen recht schmalen Streifen,obwohl die Ringstraße eig. sehr breit ist. Viele Autospuren u. Parkstreifen, das scheint der Politik wichtiger zu sein.

Die Ringstraße ist okay zu befahren, aber ich finde sie auch symbolisch wichtig. Wie hier die Verkehrsmittel behandelt und priorisiert werden, strahlt auf den Rest der Stadt aus. Man schlängelt sich dahin und es ist für einen Zweirichtungsradweg zu schmal.

Kleines Video dazu. Es gibt sicher schlimmere Stellen in Wien, aber es hier wirklich so unendlich viel Platz und es wird immer wieder richtig eng. Gerade jetzt, wo mehr und mehr Leute aufs Rad steigen, wird es tlw. sehr ungemütlich, auch für Fußgänger:innen.

Ich fahre an der Uni vorbei, hier rechts biegt man auf die Währinger Straße ab. Die ist wieder ein eigenes Kapitel. Hier schön zu sehen: Es gibt immer mehr ? in Wien & zu wenig Platz. Man könnte die Straße hier als Einbahn für Pkws führen und einen echten Radweg bauen. @saya_ah

Aber ich fahre weiter auf die Universitätsstraße, die Kreuzung ist hier für Radfahrer:innen wirklich sehr gut gelöst.

Gleich danach fährt man aber so und man fragt sich kurz mal, ob das eigentlich ein Scherz ist.

An fast jeder Ecke fällt aber auf, dass die Zahl der Radfahrer:innen in Wien von Jahr zu Jahr mehr werden und dass die Infrastruktur nicht mithält. Hier gibt es aber kurz mal einen breiten Radweg, der tlw. sogar baulich getrennt ist. Davon braucht es viel, viel mehr.

Wir sind auf der Alser Straße, auch hier findet die Wiener Stadtpolitik (für sie ist die Stadt, nicht der Bezirk verantwortlich), dass ich in der Dooring-Zone ohne bauliche Trennung und neben Pkws mit Tempo 50 als Radfahrer fahren soll. Einbahn + Radweg pls!

Hier beende ich den ? an einer Kreuzung, an der ich wirklich nicht weiß, wie ich eigentlich legal in die Lange Gasse abbiegen soll, ohne abzusteigen? Ich bin jedes Mal überfordert, wie ist es für ungeübte Fahrer:innen? Infrastruktur muss intuitiv und fließend sein.

Macht mit und begleitet eure Alltagsfahrten in Wien mit dem Rad unter #wienrad. Sammeln wir vorbildliche Ecken und die Straßen, wo es Besserungsbedarf gibt. Wo würdet ihr euren 11-Jährigen fahren lassen? Ich nutze das Ganze dann für meine Recherchen https://sonneundstahl.at ??

Originally tweeted by Andreas Sator (@a_sator) on 19. May 2022.