Wie viel geben Sie für Stahl aus? – Klimanews #6

1. Genau so! Fliegen und Autofahren wurde teurer, mit den Öffis zu fahren hingegen billiger. Die ZEIT hat sich angeschaut, wie sich die Kosten in Deutschland entwickelt haben. Fürs Auto zahlt man 25 Prozent mehr als noch 2020, für Auslandsflüge gar 80 Prozent. Kurzfristig sind die Effekte auf die Emissionen gering, langfristig kann das aber große Wirkung zeigen. (ZEIT.de)

2. Genau so nicht. Eigentlich ist das Auto einfach nur eine sehr praktische Blechkiste, die uns von A nach B bringt. In den USA aber ist das Auto auch Parteipolitik und Teil des Kulturkampfes. Nur 5 Prozent der Neuzulassungen in den USA sind E-Autos (in Ö. 20%, in China: 30%). Zwei Drittel der Republikaner:innen sagen, sie wollen einen Verbrenner, egal ob er teurer ist als ein E-Auto. (WaPo €)

3. Die Voest wird (ein bisschen) grüner. Sie ist der größte Emitteur von CO2 in Österreich. Bis 2027 will der Stahlkonzern jetzt zwei seiner bestehenden Hochöfen in Linz und Donawitz ersetzen. Statt Koks und Kohle (CO2!) sollen künftig Schrott und Eisenbriketts verbrannt werden. Fun fact: Wir geben im Jahr indirekt etwa 200 Euro für Stahl aus. Etwa als Teil unserer Miete oder fürs Auto. Grünes Stahl wird teurer sein und pro Person im Jahr mit 60 Euro zusätzlich zu Buche schlagen. (Die Presse €)

4. Schluss mit Flächenfraß. Wenn Gemeinden an Geld kommen wollen müssen sie derzeit darauf schauen, dass sich möglichst viele Menschen und Betriebe ansiedeln. Dann kriegen sie mehr Kohle aus dem Finanzausgleich und der Kommunalsteuer. Das sorgt dafür, dass viel zu viele Flächen für Neubauten ausgewiesen werden. Das könnte man im Finanzausgleich ändern. Auch eine Abgabe auf Leerstand würde helfen. (Der Standard)

5. Die Bahn fährt auf Akkus ab. In Österreich fahren die Zuge großteils mit Strom, trotzdem gibt es 330 Dieselloks. In der Schweiz ist der Bahnverkehr zu 100% elektrifiziert. In Deutschland aber ist der Bedarf an Alternativen zum Diesel im Bahnverkehr groß. Hier scheinen sich Züge mit Batterie durchzusetzen. Für längere Strecken ist Wasserstoff eine Option. (Wirtschaftswoche)

6. Sanieren statt planieren. Der sehr geschätzte Kollege Martin Putschögl fordert: Die Bundesländer geben viel Geld für ihre Wohnbauförderungen aus. Die müssten sich aber noch stärker auf Sanierungen ausrichten, statt auf den Neubau. (Der Standard)

7. CO2 speichern? Ja, bitte. Es reicht nicht, nur damit aufzuhören, Kohle, Öl und Gas zu verbrennen. Wir müssen CO2 auch speichern, damit wir die Wahrscheinlichkeit einer Klimakatastrophe möglichst niedrig halten. Noch ist es in Österreich verboten, CO2 im Boden zu speichern. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) will das ändern. Gut so! Ich habe im Standard einmal einen längeren Text zum Thema verfasst. Hier zum Nachlesen.

🔸 Im Vorjahr wurden 75.000 neue Wohnungen in Österreich gebaut. So viele wie noch nie. (Der Standard)

🔸 Der Welthandel ist Quelle vieler Emissionen aber potenziell auch die Lösung vieler Klimaprobleme. Dass die WTO seit vielen Jahren unterminiert wird ist ein Problem. (Die Presse €)

🔸 Die Wiener Wallensteinstraße (20. Bezirk) soll umgestaltet werden. Es sollen mehr Bäume kommen, Begegungszone und Tempo 30 scheinen hingegen nicht geplant zu sein. (Kurier €)

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